November 2021. Der Workshop bzw. Retreat „InspiraLab“ in Spanien wird ausgeschrieben und „es spricht“ sofort und ganz laut mit mir.

Ich kann es nicht direkt einordnen, ausser dass ich die zwei Leiterinnen als riesige Inspiration sehen und alles so… passend für mich klingt. Aha! Schon die ersten Vorbote meiner Intuition, darum geht es nämlich unter anderem im Retreat.

Ich habe dann Julia, einer lieben Kollegin aus Österreich geschrieben. Mit ihr habe ich bereits ein Workshop besucht und sie steckt in der gleichen Situation wie ich… Es klingt alles so so toll, aber eine ganze Woche weg (in Spanien! Hallo Reisen in Covid-Zeiten…) mit zwei kleinen Kindern zu Hause?? Ob das eine gute Idee ist?!? Zum Glück sind unsere Männer total entspannt und sagen einfach „Geht doch!“.

Kennst du auch diese Situation? Es scheint alles andere als vernünftig (was das wohl heisst…) zu sein, aber du willst es unbedingt machen. Dein Herz schreit förmlich danach. Dein ganzer Körper kribbelt, wenn du daran denkst. Und so habe ich (wir) gebucht.

Und jetzt bin ich hier. Bearbeite die letzten Bilder des Retreats mit unserer Playlist in den Ohren. Mein Herz voll Emotionen, die ganz ganz tief gehen.

Warum schreibe ich das alles? Gute Frage!

Vielleicht, weil diese so eine schöne, starke, bewegende Erfahrung war, dass ich sie unbedingt mit der ganzen Welt teilen möchte. Vielleicht weil ich einfach sagen möchte, vertrau deine Intuition! Gönne dir was! Selbstfürsorge ist nicht Egoismus im schlechten Sinn des Wortes.

Und nein, es war nicht einfach. Die Entscheidung definitiv und unwiderruflich zu treffen, die Kinder zum ersten Mal eine ganze Woche bei den Grosseltern zu lassen und so weit weg von denen zu sein, meine Komfortzone zu verlassen und einfach LOSLASSEN. All das war alles andere als leicht.

Aber es hat sich gelohnt, und wie!

Ich war am Muttertag ziemlich genau Tausend Kilometer weg von meinen Liebligspersonen (oder besser, einem Teil davon) , die für mich schon die ganze Woche Geschenke gebastelt haben.

Aber weisst du was? Ich hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen.

Wer kennt sie nicht, diese leise Stimme die einem zuflüstert, was man doch am besten machen soll (das Haus sieht aus wie eine Deponie, so viel Arbeit wäre noch zu erledigen, und und und), statt auszuruhen oder ein Buch zu lesen, oder mit einer Freundin ausgehen? Aber ich spürte, wie wichtig gerade diese Erfahrung für mich war, dass ich es tatsächlich geschafft habe, das schlechte Gewissen für einmal auszublenden. Ich konnte so viel von diesen Tagen mitnehmen, die mich als Person und logischerweise dann auch als Mutter, und Fotografin weitergebracht haben, dass alle profitieren können. Nicht nur ich.

Also nehme ich dich hier ein bisschen mit zum Retreat….

Vielleicht schaffen die Bilder das, was für die Worte so schwierig ist zu fassen und beschreiben.

Der Wind, die Sonne, das Meer, das Haus, das wie in einem Märchen aus dem Wald erschien, als wir zum Retreat gelaufen sind… alles hat sich so gefügt, alles ist im richtigen Moment gekommen. Sogar der Regen, der uns einen letzten Frühstück in der Küchen am Feuer geschenkt hat.

Wir haben bis zu den Tränen gelacht und zusammen geweint.

Wir haben getanzt, neue Wege im aussen und im inneren entdeckt und erforscht, uns umarmt und die Energie eines wundervollen Frauenkreises fliessen lassen.

Ganz viel losgelassen durfte ich in diesen Tagen. Erwartungen, Konkurrenz, Angst… die liebe Angst. Angst, nicht genug zu sein. Angst von der Konfrontation. Angst, es nicht zu schaffen.

Und noch so viel mehr habe ich mitgenommen. Diese magischen Tage, diesen märchenhaften Ort, diese wundervollen Frauen, werde ich für immer in meinem Herzen tragen.